Was muss eigentlich noch passieren?

Diese Frage hat sich der Gastronom und Hotelier Jörn Groth,
Inhaber vom Hotel Wikingerhof in Kropp, in den letzten Monaten sehr oft
gestellt.

Sein Hotel, die angegliederte Firma „Jörns Skireisen“, sowie
ein Winter-Sportgeschäft haben allesamt, genau wie die Betriebe aller
anderen Kollegen,

Corona bedingt schließen müssen. 

Danach hatten wir eine ausgesprochen gute Sommersaison und
es gab bereits Licht am „Ende des Tunnels“ erzählt der umtriebige Hotelier.

Was dann allerdings geschah, macht mich noch immer sprach-
und fassungslos.

Ende der Sommersaison hatten wir zwei Busgesellschaften zu
Gast. Bei einer Gruppe war eine Mitreisende erkrankt und zeigte typische
Symptome einer Grippe – oder 

Corona Erkrankung. Es wurde sofort ein Arzt in das Hotel
bestellt, der dies bestätigte. Trotzdem durfte die Erkrankte am
darauffolgenden Tag den Bus besteigen und mit der Gruppe nach Hause fahren.

Nach Aussage eines Mitreisenden, der mit Herrn Groth in
Kontakt stand, wurde die Gruppe daheim erst Tage später auf das Coronavirus
getestet. Ergebnis: Einige

der Gäste waren positiv. Daraufhin hat Jörn Groth das
Gesundheitsamt kontaktiert, um sich zu erkundigen, wie er weiter zu
verfahren habe. Antwort: Es würde keine Gefahr bestehen. Das habe er nicht

verstehen können und das Hotel auf eigene Verantwortung
geschlossen. Eine richtige Entscheidung, wie es sich im Nachhinein
darstellte. Eine veranlasste Testung ergaben bei einem Mitarbeiter und bei

Groth ein positives Ergebnis. Erst dann, Tage danach, wurde
das Hotel von Amts wegen geschlossen. Und nun begann das, was sich Groth
schon viel früher gewünscht hätte. Obwohl ich mit Grippe im Bett lag, 

stand das Telefon nicht still. Ich wusste gar nicht, dass
sich so viele unterschiedliche Behörden mit der Situation auf einmal
beschäftigen. Außerdem wurde das Hotel sprichwörtlich „auf den Kopf“
gestellt.

Wir haben alle Verordnungen umgesetzt und dokumentiert.
Meine Mitarbeiter waren da wirklich vorbildlich. Ich kann nur allen
Kolleginnen und Kollegen empfehlen diese Pandemie und die daraus
resultierenden

Verordnungen ernst zu nehmen und auf deren Einhaltung streng
zu achten. Ich, so Groth, habe erfahren, was es heißt, wenn einem so etwas
widerfährt und wünsche es Keinem. Nun bleibt das Hotel vorerst weiterhin
geschlossen.

Auch von der Möglichkeit über Weihnachten zu öffnen will
Jörn Groth keinen Gebrauch machen. Alles „hochzufahren“ und dann mit
unbekanntem Ausgang, für mich nicht umzusetzen. Er sei verwundert, dass die

vorherigen Aussagen, Schließung bis in den Januar 2021
wahrscheinlich, auf einmal keinen Bestand mehr hätten und nun für 4 Tage
Übernachtungen für Besucher der ansässigen Familien zugelassen werden.

Das kann und muss jeder für sich entscheiden. Auf Rückfrage
wurde ihm mitgeteilt, dass auch der DEHOGA von dieser Entscheidung
überrascht sei!

Text/Fotos: hansen/voldewraa

Außenansicht
Jörn Groth vor den Schlüsseln seines LEEREN

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